Anulf Neuwirth 1912-2012
Arnulf Neuwirth wurde am 4. Jänner 1912 in Gablitz, Wiesenweg 45 (Himmelreichstr. 35) geboren. Mütterlicherseits stammt er aus einer Künstlerfamilie: Der Großvater, Rudolf Sagmeister, war Bildhauer, seine Büste ist am Wiener Rathaus (Arkadengang, Durchgang zum Rathauskeller) zu sehen. Sein Onkel (Bruder der Mutter) war Kunstmaler. Väterlicherseits stammte Arnulf Neuwirth aus einer alteingesessenen böhmischen Bauernfamilie. Sein Vater, Julius Neuwirth, war bis 1918 Oberrechnungsrat bei der k.k. Post, musste den Posten aufgrund eines Augenleidens aufgeben.
Die Mutter förderte das Talent des Sohnes. Schon mit drei Jahren zeichnete er täglich – und das hat er bis knapp vor seinem 100. Lebensjahr beibehalten.
Arnulf, 1912 geboren, war der Älteste von vier Kindern: 1917 wurde seine Schwester geboren, die Familie wohnte damals in dem Haus Hauptstraße 15. Danach übersiedelte die Familie in die „Meyer-Villa“ Linzerstraße 75. „Rolf“, wie er als Kind genannt wurde, wurde anfangs von seinen Eltern unterrichtet. Den Schulbesuch begann er jedenfalls erst am 16. September 1917, und da gleich in der zweiten Klasse der Volksschule Gablitz. Schulleiter war Oberlehrer Ferdinand Ramler. An der Schule unterrichtete Ferdinand Ebner, der 1912 nach Gablitz versetzt worden war. Allerdings war F. Ebner nicht sein Lehrer, sondern Adele Pechal1. In Arnulfs Klasse waren 44 SchülerInnen, darunter 17 Knaben. Bereits am 24. Februar 1918 verließ Arnulf die Volksschule Gablitz wieder. Die Familie war nach mehrmaligen Umzügen nach Kautzen ins Waldviertel übersiedelt, wo die Ernährungssituation nach dem 1. Weltkrieg besser gewährleistet war.
Arnulf besuchte ab Februar 1918 die Volksschule in Kautzen/Waldviertel und später das Gymnasium in Traiskirchen. Im Internat befreundete er sich mit Josef Simon2. Danach studierte er Malerei in Wien. Um das Atelier an der Kunsthochschule möglichst lange benützen zu können, beendete er das Studium erst 1937. Anschließend erhielt Arnulf Neuwirth den „Paris-Preis“, der ihn den Aufenthalt in Frankreich und Reisen nach Nordafrika ermöglichte. Die ersten Kriegsjahre verbrachte er in Gran Canaria.
Arnulf Neuwirth verbrachte die ersten Kriegsjahre als Zivilist in Frankreich und Gran Canaria. 1941 wurde er als Dolmetsch in Deutschland eingesetzt. Der Zeitungsartikel „Noch Schulden bei Hitler“ berichtet über diese Zeit.
Aus seiner ersten Ehe stammt Tochter Eva. Seit 1954 ist er mit Helena Neuwirth verheiratet und lebt mit ihr im Waldviertel. Zahlreiche Reisen inspirierten sein künstlerisches Schaffen.
Arnulf Neuwirth unterrichtete Kunstgeschichte an der Modeschule Wien- Hetzendorf. 1996 verfasste er anläßlich der schriftlichen Ersterwähnung von Osterrachi eine sehr interessante Zusammenfassung der Geschichte unter dem Titel „1000 Jahre Österreich“ mit wunderbaren Aquarellen.
Anlässlich Arnulf Neuwirths 100. Geburtstages gibt es 2011-2012 auch im Landesmuseum St. Pölten eine Sonderausstellung mit Originalgemälden zu sehen.
Zahlreiche Bücher, z.B. auch gemeinsam mit anderen Künstlern wie Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch, sind im Waldviertler Kunstverlag erschienen.
Die gesamte Ausarbeitung finden Sie in unserem Downloadbereich. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim lesen!
Quellenangaben
1 siehe Lehrerprotokollbuch 1912 und Klassenbuch aus 1912
2 NÖ Dr. Josef Simon - die Familie Dr. Josef und Dr. Maria Dorothea Simon waren jahrzehntelang befreundet, diese Information stammt von Dr. Maria Simon, Wien.