Geschichte von Gablitz

um 1396

hat Hans, der Schenk von Ried, Lepbach (Laabach) als herzogliches Lehen. Um 1412 hat der Forstmeister Wiesenbesitz in Gablitz. Die Schenken von Ried waren mit den Kuenringern verwandt und gehörten zu den vier bedeutendsten Adelsgeschlechtern im Umland von Wien. Mit Hans, dem Schenken von Ried, stirbt 1413 das Geschlecht der Schenken aus, die Burg Ried gelangt an Albrecht V. und wird Mitte des 15. Jahrhundert bereits als „öde“ bezeichnet.

Die Burg Ried, vmtl. bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet, war 1211 Lehensbesitz des Hadmar I. von Kuenring. Die Kuenringer waren als Freisinger Lehensnehmer bis ins 13. Jahrhundert auf der Burg Ried. 1280 verzichten Leuthold und Heinrich von Kuenring zu Gunsten Rudolfs von Habsburg auf die Herrschaft. Die Feste wurde an Conrad von Tulln verpfändet, dessen Tochter Adelheid Otto von Neuburg heiratete, der sich „Schenk von Ried“ nannte. Der letzte war Hans, Schenk von Ried, der auch Laabach als herzogliches Lehen inne hatte. (Laabach 1060 urkundl. erwähnt) Seine Witwe Walpurga verzichtete 1416 zu Gunsten von Herzog Albrecht V. auf die Pfandherrschaft, die unbewohnte Burg verfiel, sie ist 1447 als „Burgstall“ erwähnt. Ried wurde der Herrschaft Rappoltenkirchen angeschlossen (vgl. Twerdy).

Der Hof in Gablitz hatte ein wechselvolles Schicksal.

Um 1380 erhielt der Wiener (Rats-)Bürger Paul Ernst den Hof als herzogliches Lehen.

1398

Der Wiener Ratsbürger Michael Menschen hat den Hof in Gablitz in Besitz, danach gelangt er an Leutold von Chreusbach. Die Chreusbacher/Kreuspacher hatten das Jägermeisteramt als Amtslehen inne, das 1358 durch Herzog Rudolf IV neu geschaffen und nach Rappoltenkirchen verlegt worden war.
Wilhelm von Kreuspach/Kreuzpeck/Kroyspach (+1360) war ein streitbarer Ritter. Die Habsburger verpfändeten seinem Sohn Wilhelm Kreuspach u.a. Purkersdorf. Wilhelm Kreusbach (+1415) war mit der Tochter des Grundherren von St. Veit (heute Wien 13) aus dem Hause Toppel verheiratet.

1405

verpfänden die Herzöge Wilhelm und Ernst für 300 Pfund 40 Pfennige das Haus (Schloss) zu Purkersdorf, zu Hadersdorf und Weidlingau sowie die Maut zu Wilhelmsburg an den Obrist Jägermeister in Österreich Wilhelm von Creusbach und seiner Frau Anna. Auch der Hof in Gablitz war an die Kreuspacher gelangt.

1410

verkauft Georgius Kreuzpecks den Hof, zwei Hofstätten und die Mühle in Gäblitz an Ulrich und Cecilia Missinger, die damit von Herzog Leopold belehnt werden.

1411

Nur ein Jahr später, 1411, übergibt Missinger dem Prior und den Brüdern in Mauerbach den Hof, die zwei Hofstätten und die Mühle in Gablitz. Damit sind das Dorf und der Hof mit der Mühle in Gablitz bis auf weiteres bei der Kartause Mauerbach.

1490

sind 12 Häuser in Gablitz erwähnt.

Bis 1500

war das Purkersdorfer Schloss ein Privatsitz des Herzogs.

Um 1500

wurde im Schloss Purkersdorf das kaiserliche Waldamt errichtet: die zentrale Forstverwaltung des Wienerwaldes. Für Purkersdorf bedeutet dies einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, auch aufgrund der Gerichtsbarkeit, die mit dem Waldamt im Schloss ausgeübt wurde.

1529

hatte die Bevölkerung sehr zu leiden: türkische Streifscharen setzen Häuser in Brand, verschleppen und töten Menschen und zerstören die kleine Kapelle, die den GablitzerInnen „zum Gebet des Rosenkranzes“ gedient hatte.

1540

ist die „Capell Gablitz“ als zu Purkersdorf gehörig registriert.

1565

sind in Gablitz 16 behauste Güter (untertänige Bauern) und 9 Züge (Ochsen- oder Pferdegespann) vermerkt.

1572

Waldordnung: Weisthümer (Weisung-Befehl = Aufzeichnung der alten Gewohnheitsrechte, „Weisungen für die Gemeinde“) In den Herrschaftsakten zur Steuerbemessung scheinen1572 in Gablitz 15  Urlehen auf: 9 Ganz-, 4 Halblehen, 1 Hofstatt und 1 Kleinhaus. Die Steuerleistungen der namentlich genannten untertänigen Bauern lagen zwischen 5 Schilling und 7 Pfennig. In den Waldamtsbüchern 1572 sind weiters 5 Hütten vermerkt. Diese Familien waren dem Waldamt robotpflichtig.

1590

schweres Erdbeben, Stärke 7, Epizentrum in Neulengbach

(c) Dr. Renate Grimmlinger